
1777. Pinsel in Grau, schwarze Kreide auf ehemals weißem Papier. Stiftung Weimarer Klassik, Goethe-Nationalmuseum
Die Blätter, die während des ersten Aufenthalts 1777
entstanden, zählen zu den besten Grafiken vor den Italienreisen.
Die wohl schönste Wartburgdarstellung Goethes ist die vom
Gelände der ehemaligen Eisenacher Burg gezeichnete Ansicht von
Süden. Hinter der Wehrmauer ragt der Pulverturm mit seinem
damaligen Walmdach hervor; rechts befindet sich der Giebel des Palas
mit den wenigen verbliebenen Fenstern. Die ganze Zeichnung wirkt
durchkomponiert und ausgewogen. Im Gegensatz zur konkreten Abbildung
der Burganlage stehen der Himmel und das Buschwerk des Vordergrundes,
die mit flüchtigem Pinsel flächig laviert wurden. Die
Schraffuren betonen das Spiel von Licht und Schatten und verleihen dem
Blatt Dynamik. Rechts unten hat Goethe eigenhändig bezeichnet:
Wartburg Sept 77
Aus: Goethe. Die Wartburgzeichnungen, S. 22.
<http://www.isc.meiji.ac.jp/~mmandel/recherche/goethe_wartburg_1777_1.html>
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