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- Poetik und Historik. Christliche und jüdische Geschichtstheologie in den historischen Romanen von Leo Perutz. Tübingen: Niemeyer 1992 (Conditio Judaica, Bd. 2). Reprint: Berlin, Boston: De Gruyter 2011. — Rezensionen, Inhaltsverzeichnis und Auszüge.
Ausgehend von einer Kritik der einschlägigen Theorien zur Phantastik und zum historischen Roman, an die bislang die Forschung zum Werk des jüdischen Autors Leo Perutz (1882-1957) anschloß, sucht die vorliegende Untersuchung neue Wege. Die Analyse von zwei biographisch weit auseinanderliegenden Werken (Die dritte Kugel, 1915; Nachts unter der steinernen Brücke, 1953) verdeutlicht die Spannweite wie die Kontinuität der Perutzschen Konzeption des historischen Romans. Aus dem Fundus der christlichen und jüdischen Geschichtstheologie konstruiert Perutz ein Weltbild, innerhalb dessen die handelnden Personen ihre Handlungsziele stets verfehlen: Es ist durch die
Logik der Geschichte
bereits vorherbestimmt und zielt auf die Vernichtung der Akteure. In Umkehrung des Hegelschen Diktums verläuft Geschichte im Sinne einerList der Widervernunft
. - Goethe, Kleist. Literatur, Politik und Wissenschaft um 1800. Berlin: Erich Schmidt 2011. — Rezensionen, Inhaltsverzeichnis und Auszüge.
Die Literatur um 1800 nimmt teil an dem historischen Wandel zur Moderne, der sich in der
Sattelzeit
vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis ins beginnende 19. Jahrhundert vollzieht. Goethe und Kleist legen die Probleme der Zeit als radikale Denker bis zu den Wurzeln bloß. Die Ergebnisse könnten jedoch kaum gegensätzlicher ausfallen. Kleist schließt mit J. G. Fichte an die neuzeitliche Subjektphilosophie an, die die Welt der Vernunft unterwerfen will. Die Aporien, die sich aus der Entgegensetzung von apriorischer Vernunft und empirischer Welt, von Moral und Physik ergeben, führen nicht nur Kleist selbst in die sog.Kantkrise
, sondern zerreißen auch seine Protagonisten und die Ordnungen, in die sie gestellt sind. Goethe emanzipiert sich dagegen schon zur Zeit des Werther von den neuzeitlichen Subjektphilosophien. An ihre Stelle tritt die Auffassung des Subjekts als Produkt der Natur und der historischen Entwicklung. Goethe bestimmt es, im Gegensatz zur philosophischen Tradition der Neuzeit, als weltimmanent und empirisch. In engem Bezug auf die zeitgenössischen Quellentexte wird der Gegensatz zwischen dem radikalisierten subjektphilosophischenMainstream
Kleists und Goethes ebenso radikal empirischerPhilosophie
an ausgewählten Werken entwickelt. - (Herausgeberschaft mit David Weiß) Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa. Debatten um Polytheismus, Nationalismus und Kolonialismus. Berlin, Heidelberg: Metzler 2024 (Studien zu Literatur und Religion / Studies on Literature and Religion, 8). IX, 146 S.
In der neueren Debatte um das Wechselverhältnis von Religion und Politik hat Japan bislang keine Rolle gespielt; zu Unrecht, wie der vorliegende Band zeigt. Japan dürfte das einzige Land mit polytheistisch geprägter Kultur sein, das dem Imperialismus erfolgreich Widerstand entgegensetzte. Mit dem Aufstieg zur Kolonialmacht und der Erhebung des Shintoismus zur Staatsreligion stellte es die Denkmuster europäischer Überlegenheit infrage. Die polytheistische Religion sollte in diesem Transformationsprozess die historische Kontinuität des neuen Staates verbürgen. Dabei stimmen die rhetorischen Strategien überraschend genau mit dem Rückgriff der deutschen Romantik auf vermeintliche ‚Ursprünge‘ überein. Religiöse Symbolsprachen sind interpretationsoffen gegenüber politischen Deutungen, auch quer zur Unterscheidung von poly- und monotheistischen Religionen. Dies zeigt der Band in fünf Fallstudien von Germanisten und Japanologen.
Aufsätze
- Der Textanfang als kosmologischer Entwurf. Die Motive des Musenanrufs und des Waldes. In: Euphorion 87 (1993), S. 420-437 [PDF]
Literarische Textanfänge bilden die Grenze zwischen Außenwelt und Werk. So dienen sie einerseits der
Abstoßung
von der empirischen Welt (Klotz), andererseits stellen sie die Kosmogonie der inner-literarischen Welt dar oder vielmehr: sind sie. Eine Gegenüberstellung zweier gegensätzlicher Anfangsmotive steckt das Feld möglicherKosmogonien
ab: der traditionelle Musenanruf stellt eine vertikale, in der Regel ahistorische Verbindung zu den Göttern her; der Wald dagegen bezieht sich über das lateinischesilva
und das griechischehyle
auf die materielle Grundlage der Welt. Wie die Motive jeweilsins Werk gesetzt
werden, wird beispielhaft an Textanfängen von Homer, Dante, Wieland, Tieck, Stifter und Eichendorff untersucht. - Die Herrschaft der Ökonomie. Leo Perutz: Der schwedische Reiter. In: Studies in Humanities [Zeitschrift der Philosophischen Fakultät der Shinshu-Universität, Matsumoto / Japan] No. 27 (1993), S. 213-220
An der Schreibweise der Realisten des 19. Jahrhunderts geschult, fügt Perutz die Protagonisten seines Romans mittels theologischer, emblematischer und historischer Anspielungen in das barocke Weltbild ein. Dementsprechend wird die Fabel als komplexes, von Gott gelenktes
Schicksal
konzipiert, das aber nicht etwa mit dem Verweis aufs Jenseits gerechtfertigt wird. Im Gegenteil: Begrenzte Bereiche von Gnade, Liebe und Humanität werden nur im Widerstand dagegen eröffnet. Insbesondere die Kunst bewahrt im Medium des Scheins Freiheit und Glück. - Franz Biberkopf und die Brüder Moor. Klassikeraneignung in Döblins Berlin Alexanderplatz. In: Dogilono Munhak. Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsche Sprach- und Literaturforschung in Korea, Nr. 1 (Dez. 1993), S. 311-325
- Architektur in Goethes Wahlverwandtschaften. In: Epochenbrüche. Deutsche Literatur zwischen Aufklärung und Romantik. Dokumentation der Tagungsbeiträge zum Germanistischen Kolloquium in Korea 1994. Hrsg. von der Koreanischen Gesellschaft für Germanistik. Seoul: KGG 1995 (Dokumentationen, Bd. 3), S. 130-143
- Selbstreflexion im Gedicht. Zum Motiv des Wassers in Brechts Buckower Elegien und in Kunerts Warnung vor Spiegeln. In: Togilhakyongu. Deutschlandforschung [Zeitschrift des Instituts für Deutschlandforschung der Seoul National University, Korea] 4 (1995), S. 42-62
- Antisemitismus, Ostjudentum und die jüdischen Autoren der Weimarer Republik. In: Dogilmunhak. Koreanische Zeitschrift für Germanistik 37 (1996), S. 205-223
Eine Einführung in die jüdisch-deutsche Literatur der Weimarer Republik, die besonders auf die Wechselwirkungen zwischen der Einwanderung der Ostjuden, dem Antisemitismus und dem Selbstverständnis der jüdischen Schriftsteller Bezug nimmt. Exemplarisch werden die Reaktionen von Jakob Wassermann und Alfred Döblin vorgestellt.
Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache
. Paradies und Sündenfall der Effi Briest. In: Doitsu Bungaku. Die Deutsche Literatur 99 (Herbst 1997), S. 71-79Neben dem traditionellen Musenanruf und dem Wald (vgl. den Aufsatz zu Textanfängen) gehört der Sündenfall zu den häufig am Textbeginn anzutreffenden Motiven. Er referiert schon von der inneren Struktur her auf die Geschichtlichkeit des Daseins und von daher oft auch auf die Zeitlichkeit des Erzählvorgangs. Eine detailgenaue Analyse des Briest'schen Herrensitzes, wie er zu Beginn von Fontanes Roman beschrieben wird, klärt einige Implikationen des Sündenfallmotivs und wirft Licht auf die Gesamtanlage des Romans.
- Goethe's Criticism of Romantic Subjectivity in Die Wahlverwandtschaften. An Interpretation using Architectural Motifs. In: Artes Liberales (Bulletin der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Iwate University), H. 63, Dez. 1998, S. 67-83
- (Mit YAMAGUCHI Haruki) Inta-netto ni yoru Bunkenkensaku. Gerumanisuto no tameni (Bibliographieren im Internet für Germanisten; Japanisch). In: Artes Liberales. Zeitschrift der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Iwate University, H. 64, Juli 1999, S. 29-42
- Vom Gestein zur Poesie. Zum Verfahren der Steigerung in Goethes Novelle. In: Herder-Studien (Tokyo) 5 (1999), S. 127-159 [PDF]. Erweiterte Fassung in: Goethe, Kleist, S. 400-429.
Goethes Novelle wird in der Nachfolge Emil Staigers fast ausschließlich als utopischer Entwurf einer befriedeten Gesellschaft verstanden. Eine genaue, insbesondere auf die Raumstrukturen gestützte Textanalyse zeigt jedoch, daß die Szene der Löwenbesänftigung und der sie umschließende Burghof auf dem Gipfel als Arkadien, als
Reich der Kunst
konzipiert sind und als solches von der ökonomisch bestimmten Wirklichkeit des Staatswesens im Tal strikt getrennt werden. Den gestuften Kosmos, der beide enthält, entwickeln die Rede des Schaustellers und anschließend das Lied des Knaben als Höhepunkt der Novelle, der Kunst und der gestuften Wirklichkeit gleichermaßen. - Bauen, Erhalten, Zerstören, Versiegeln. Architektur als Kunst in Goethes Wahlverwandtschaften. In: Zeitschrift für Deutsche Philologie 118 (1999), H. 4, S. 500-517 [PDF]. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 353-372.
Eine detailgenaue Untersuchung des Motivbereichs
Architektur
als eines in sich stimmigen Komplexes eröffnet Einsichten in das den Wahlverwandtschaften zugrundeliegende poetische Verfahren und ihre strategische Ausrichtung gegen die Romantik. Deren subjektivistische Tendenzen werden insbesondere von Ottilie aufgenommen und zur letalen Konsequenz geführt. Ihr Symbolbegriff wird dem antiken und dem christlichen entgegengesetzt und anhand der Grabanlagen ausführlich diskutiert. - Mit YAMAMOTO Akihiko: Die japanische Universitätsreform der 90er Jahre und ihre Auswirkungen auf die Germanistik. In: Deutsch als Fremdsprache in Korea [Zeitschrift der Koreanischen Gesellschaft für Deutsch als Fremdsprache] H. 4 (August 1999), S. 226-247 [PDF]
Die Germanistik und Deutsch als Fremdsprache hatten an den japanischen Universitäten traditionell eine starke Position, die selbst nach dem 2. Weltkrieg kaum erschüttert wurde. Seitdem jedoch der weltweite Wettbewerb in den 80er Jahren zu einer Angleichung der Produktionsbedingungen führte, spielt ein effektives Erziehungs- und Ausbildungssystem eine immer größere ökonomische Rolle. Die Universität als Stätte schöngeistiger Kontemplation hat daher leider ausgespielt. Die Germanistik bekommt das, als relativ überdimensioniertes geisteswissenschaftliches Fach, zuallererst zu spüren. Es sind jedoch vielfältige Reaktionen zu verzeichnen.
- Kunst als Instrument der Erkenntnis. Zur Poetik des Spätwerks von Leo Perutz. In: Leo Perutz. Unruhige Träume — Abgründige Konstruktionen. Dimensionen des Werks, Stationen der Wirkung. Hrsg. v. Brigitte Forster und Hans-Harald Müller. Wien: Sonderzahl 2002, S. 190-210 (Vortrag auf dem gleichnamigen Symposium der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, 20. - 21. September 2000)
Ein Vergleich der beiden letzten Romane von Perutz, Nachts unter der steinernen Brücke (1953) und Der Judas des Leonardo (1959), legt die hochreflektierte, auf ethischen Überlegungen aufruhende Poetik des Spätwerks frei. Die Werke
zeigen
(im Wittgenstein'schen Sinne) im Beispiel und im Bild den Übergang von Fremd- zu Selbstbestimmung. Der Stellenwert des gelegentlich sehr pathetisch intoniertenSchicksals
rührt daher, daß der Übergang von Determination zu Freiheit und umgekehrt einen zentralen Platz in den Handlungsabläufen einnimmt. — Die Determination in der Geschichte faßt Perutz unter dem NamenGott
zusammen. Die Liebe und die Gnade als menschliche Gegenentwürfe heben sie zwar nicht auf, können sich aber — unter der Voraussetzung der Einsicht in die Begrenztheit und Fragilität der menschlichen Existenz — dort entfalten, wo die Gesetze der Materie außer Kraft gesetzt sind: im Traum und in der Kunst sowie (im Schwedischen Reiter) in der Lüge. — Insbesondere die Interpretation des Judas führt zu Ergebnissen, die quer zur bisherigen Forschung liegen. - Zeit und Form. Mörikes Um Mitternacht und Am Rheinfall. In: Doitsu Bungaku. Die Deutsche Literatur 108 (Frühling 2002), S. 141-150
- Autonomie der Kunst vs. politische Utopie: Goethes Novelle. In: Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000: Zeitenwende. Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert. Hrsg. v. Peter Wiesinger. Bd. 8: Kanon und Kanonisierung als Probleme der Literaturgeschichtsschreibung — Interpretation und Interpretationsmethoden. Bern: Peter Lang 2003 (=Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A: Kongreßberichte, Bd. 60), S. 311-316
- Jenseits und diesseits der Polarität. Pandora von Goethe und Peter Hacks. In: Theater ohne Grenzen. Festschrift für Hans-Peter Bayerdörfer zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Katharina Keim, Peter M. Boenisch und Robert Braunmüller. München: Utz 2003 (=Münchner Universitätsschriften, Reihe Theaterwissenschaft, Bd. 1), S. 360-370
- Philosophie statt Alltag, Kunst statt Video. Vorschlag zur Wiedereinführung der Kulturwissenschaften in den Deutschunterricht. In: Deutschunterricht an japanischen Universitäten. Eine Standortbestimmung. Hrsg. v. Mechthild Duppel-Takayama u.a. München: Iudicium 2003, S. 106-115
- Wozu Germanistik? Zur Notwendigkeit der Kulturwissenschaften im Zeitalter der Globalisierung. In: Neues Jahrhundert, neue Herausforderungen. Germanistik im Zeitalter der Globalisierung. Asiatische Germanistentagung Beijing 2002 (19.-23. August 2002). Peking 2004, S. 528-534
- Von der Tugendlehre zur Lasterschule. Die sogenannte
Kantkrise
und FichtesWissenschaftslehre
. In: Kleist-Jahrbuch 2006, S. 120-136. — Erweiterte Fassung in: Goethe, Kleist, S. 53-75.Die Germanistik erhoffte sich lange Zeit von der Klärung der Frage, welches Werk Kleists sogenannte
Kantkrise
auslöste, einen Generalschlüssel für die Interpretation von Kleists Gesamtwerk. Es gelang jedoch bislang nicht, einen bestimmten Text dingfest zu machen. In den letzten Jahren wurde die Frage heruntergespielt, ja zuletzt wurde aus derKantkrise
eineScheinkrise
(J. Schmidt). In der Tat aber hatte Ernst Cassirer recht, als er 1919 Fichtes Bestimmung des Menschen (1800) namhaft machte; seine Bestimmung des Verhältnisses von Kleist und Fichte fußte jedoch auf falschen Annahmen, so daß die Fichtethese von der Forschung nicht weiterverfolgt wurde.Der Aufsatz zeigt, daß Kleist sich bereits 1799 anläßlich des Atheismusstreits mit Fichte beschäftigt hatte, in dessen Schriften aber noch eine Bestätigung der Aufklärungsphilosophie sehen konnte. Erst mit der Lektüre der Bestimmung des Menschen wurde der Widerspruch unabweisbar. Daraus zog Kleist die Konsequenzen: er trennte sich von Wilhelmine und gab seine Karrierepläne auf. Mindestens bis 1806 setzte er sich mit Fichte auseinander, u. a. als Hörer von dessen 3. Cours der Wissenschaftslehre im Winter 1804. Über sieben entscheidende Jahre hinweg bildete er sich an Fichte. Kleists Werk ist daher nicht nur voll von Parallelen und Anspielungen, sondern strukturell von Fichtes Wissenschaftslehre geprägt.
- Harzreise im Winter. Goethes Antwort auf Petrarca und die Naturgeschichte der Kultur. In: Goethe-Jahrbuch 123 (2006), S. 86-99. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 306-323
- Goethe e Schiller: A Estética do Classicismo de Weimar. Uma Introdução. In: forum deutsch. Revista Brasileira de Estudos Germânicos 11 (2007), S. 133-144 (Übersetzung eines einführenden Vortrags zur Ästhetik der Weimarer Klassik ins brasilianische Portugiesisch durch Izabela Maria Furtado Kestler)
- Der
Bezug auf sich selbst
. Zum systematischen Zusammenhang von Literatur und Wissenschaft bei Goethe. In: Goethe-Jahrbuch 124 (2007), S. 38-47. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 282-294 - Der Zirkel der Geschichte und das
Zergehen in das Absolute
. Kleists Marionettentheater und Fichtes Vorträge im Winter 1804. In: Leben und Geschichte. Studien zur Deutschen Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Lothar Knatz, Nobuyuki Kobayashi und Takao Tsunekawa. Würzburg: Königshausen & Neumann 2008, S. 25-42. Erweiterte Fassung in: Goethe, Kleist, S. 76-100 - Die Herrschaft der Poesie. Chemie und Physik in Klingsohrs Märchen. In: Weimarer Beiträge 54 (2008), H. 1, S. 42-62. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 23-49
- Jenseits und diesseits der Polarität. Pandora von Goethe und Peter Hacks. In: ARGOS. Mitteilungen zu Leben, Werk und Nachwelt von Peter Hacks, H. 2 (2008), S. 31-57. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 373-392. S. a. die Fortsetzung.
Die Bearbeitung der Goetheschen Pandora durch Peter Hacks wurde von den Kritikern je nach Standpunkt dies- oder jenseits der Mauer als
sozialistisches Produktionsstück
oder auch alszynische Bejahung der sinnentleerten, selbstzerstörerischen Welt der Moderne
auf- oder abgewertet. Der Vergleich mit der Vorlage Goethes anhand von Bühnenbild und Verwandtschaftsverhältnissen zeigt ein differenzierteres Bild. Hacks verkürzte das Goethesche Konzept von Polarität und Steigerung um seine zweite Komponente, woraus sich eine sehr pessimistische Bestandsaufnahme der Gegenwart ergibt: Ideologie und Technik haben dem Menschen die Möglichkeit genommen, sich durch den Ausgriff auf Unbekanntes weiterzuentwickeln (zusteigern
). Damit ist die Geschichte als ein Prozeß der immer neuen Selbstbestimmung des Menschen in der Auseinandersetzung mit der Natur an ihr Ende gekommen; in der von Pro- wie Epimetheus gleichermaßen erwartetenPandora der Werkstätten
konvergieren Sozialismus und Kapitalismus. Seinen Kritikern — und der Geschichte — war Hacks in dem 1981 erschienenen Drama schon ein gutes Stück voraus. - Goethe, Newton und die Wissenschaftstheorie. Zur Wissenschaftskritik und zur Methodologie der Farbenlehre. In: Goethe, Kleist, S. 240-281 (Vorabfassung seit Dezember 2008 online)
- Recht, Ökonomie und Mechanik in Kleists Findling. In: Neue Beiträge zur Germanistik 7 (2008), H. 2 (= Doitsu Bungaku 138), S. 168-187. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 196-217
Das Gespenst der diversen Refrangibilität
. Goethe, Newton und die Wissenschaftstheorie. In: Akten des XI. Internationalen Germanistenkongresses Paris 2005: Germanistik im Konflikt der Kulturen. Hrsg. v. Jean-Marie Valentin, Bd. 7 (=Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A: Kongreßberichte, Bd. 83). Bern, Berlin u. a.: Lang 2008, S. 293-301- Postscriptum vom Ende der Geschichte. Jens Mehrles Pandora und ihr Gegensatz. In: ARGOS, H. 4 (2009), S. 85-93 (Fortsetzung von Jenseits und diesseits der Polarität sowie Replik auf Jens Mehrle: Der insgeheime Hacks. Zu Aufsätzen von Michael Mandelartz und Ingo Way. In: Argos, H. 3 (2008), S. 241-262). Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 393-399
- Der Tatort und die Grenzen des Rechts. Der Fernsehkrimi als Ritual und als Kunst. In: Bungei Kenkyû [Studien zur Literatur; Bulletin der School of Arts and Letters, Meiji-Universität, Tokyo] 107 (2009), S. 1-38 — Abstract
- Die
reine Seele
und die Politik. Partikularität und Universalität in Goethes Iphigenie. In: Goethe Yearbook 16 (2009), S. 47-68. Erweiterte Fassung in: Goethe, Kleist, S. 324-352 - Die korrupte Gesellschaft. Geschichte und Ökonomie in Kleists Zerbrochnem Krug. In: Kleist-Jahrbuch 2008/2009, S. 303-323. — Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 101-127
- (Mit HIROSAWA Eriko) Vorwort. In: Auto-/Biographie. Erzähltes Selbst, erinnerte Bilder. Hrsg. v. HIROSAWA Eriko und Michael Mandelartz. Tokyo: JGG 2010 (Studienreihe der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, 69), S. 1-7
- Empirische Entelechie. Zur Entstehung der autobiographischen Form von Dichtung und Wahrheit aus der Geschichte der Subjektivität. In: Auto-/Biographie. Erzähltes Selbst, erinnerte Bilder. Hrsg. v. HIROSAWA Eriko und Michael Mandelartz. Tokyo: JGG 2010 (Studienreihe der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, 69), S. 9-32. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 221-239
- Von der Sichtbarkeit zur Unsichtbarkeit der Wahrheit. Optische Medien bei Kleist. In: Neue Beiträge zur Germanistik 11 (2012), H. 1 (= Doitsu Bungaku 145), S. 115-133
- Gegensätzisches Theater. Fichtes Theorie der Geschlechter und Kleists Penthesilea. In: Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit (Akten des XII. Internationalen Germanistenkongresses Warschau 2010). Hrsg. v. Franciszek Grucza, Bd. 7 (= Publikationen der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), Bd. 7). Frankfurt a. M.: Lang 2012, S. 37-41. Ausgearbeitete Fassung in: Goethe, Kleist, S. 169-195
- Tatort Fernsehen. Die Krimiserie Tatort und die Grenzen des Rechts. In: Transkulturalität — Identitäten in neuem Licht. Asiatische Germanistentagung in Kanazawa 2008. Hrsg. v. Ryozo Maeda. München: Iudicium 2012, S. 570-575
- Totengespräche in dunklen Kammern. Paul Celans Engführung und Alain Resnais Nacht und Nebel oder: Versuch, Schöpfung auf Nachahmung zurückzuführen. In: Bungei Kenkyû [Studien zur Literatur; Bulletin der School of Arts and Letters, Meiji-Universität, Tokyo] 120 (2013), S. 227-277
- Camera obscura, Laterna magica, Panorama und Linearperspektive. Zur Geschichte der neuzeitlichen Subjektivität bis zu E.T.A. Hoffmann. In: Subjekt und Subjektivität 1800 / 1900. Hrsg. v. Wolfgang Braungart und Helena Köhler. München: Iudicium 2015, S. 91-118
- Die Einheit der Person und ihr Preis. Goethes
Theorie
der Autobiographie und Salomon Maimons Lebensgeschichte. In: Nachleben der Toten — Autofiktion. Hrsg. v. Hiroshi Yamamoto. München: Iudicium 2017, S. 128-155 - Für eine Hermeneutik der Kontinuität. Goethe, Saussure, Celan und die Medien. In: Bungei Kenkyû [Studien zur Literatur; Bulletin der School of Arts and Letters, Meiji-Universität, Tokyo] 132 (2017), S. 103-145
- Berganza und Der Artushof. Poetische (Un-)Gerechtigkeit bei Lope de Vega, Cervantes und E.T.A. Hoffmann. In: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik (ZiG) 8 (2017), H. 1, S. 25-40 (Open Access)
Ein erweiterter Begriff poetischer Gerechtigkeit bildet die Basis für eine Analyse der frühneuzeitlichen spanischen Literatur. Diesem Gerechtigkeitsbegriff zufolge finden sämtliche gesellschaftlichen Gruppen Anerkennung, indem sie funktional auf die gesamte, von Gott her legitimierte Wirklichkeit bezogen werden. Cervantes beschreibt Don Quijote in diesem Sinne als einen Narren, der die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nimmt und sich damit selbst ausschließt. Die Romantik positiviert jedoch im Rahmen ihres subjektiv fundierten Wirklichkeitsverständnisses die Figur einschließlich der mit ihr verbundenen Ausschließungsmechanismen. Als Beispiel für diesen Vorgang wird das Motiv des Ekels und seine Verknüpfung mit dem Antisemitismus in E.T.A. Hoffmanns Der Artushof analysiert.
- Die Gewalt des einen und die Gewalt der vielen Götter. Jan Assmanns und Motoori Norinagas
Gegenreligionen
. In: Dogileo Munhwagwon Yeongu - Zeitschrift für deutschsprachige Kultur & Literatur [Seoul National University] 28 (2019), S. 659-682Seit 2015 etwa eine Million Flüchtlinge nach Deutschland kam, ist der politische Diskurs nach rechts gedriftet. Peter Sloterdijk etwa begründet die Ausgrenzung des Islam mit der Verteidigung des säkularen Verfassungsstaates und überführt derart die liberalisierenden Tendenzen seit den 70er Jahren in einen neuen Nationalismus. Er bedient sich dabei der Argumentation Jan Assmanns, der den monotheistischen Religionen eine intrinsische Neigung zur Gewalt zuspricht, die den Polytheismen abgehe. Assmanns Überlegungen zum Gegensatz von Mono- und Polytheismen werden im vorliegenden Aufsatz am japanischen Shintoismus und seiner ideologischen Überhöhung durch Motoori Norinaga (1730-1801) überprüft. Es stellt sich dabei heraus, dass Polytheismen ebenso wie Monotheismen den Charakter von
Gegenreligionen
annehmen können, um dasEigene
durch Abgrenzung vomAnderen
ideologisch zu festigen. Norinagas Theorie des Shintoismus wurde seit den Meiji-Reformen (1868) für den japanischen Nationalismus in Dienst genommen und weiterentwickelt.
Damit dürfte Assmanns Monotheismus-These widerlegt sein. Religionen, ob Poly- oder Monotheismen, werden erst durch politische Interpretation politisch wirksam, in welcher Richtung auch immer. - Goethe und die
Pyramide [s]eines Daseins
. Der Bruch in der Konzeption von Dichtung und Wahrheit und dieEpoche der Weltliteratur
. In: The Journal of Humanities [Meiji-Universität, Tokyo] 26 (2020), S. 29-43 - Literaturwissenschaft und Rechnen. Kritik der Digital Humanities. In: Bungei Kenkyû [Studien zur Literatur; Bulletin der School of Arts and Letters, Meiji-Universität, Tokyo] 142 (2020), S. 31-57
- Goethe, Buchholz, die Nation und die Weltpolitik. Des Epimenides Erwachen. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 139 (2020), H. 4, S. 511-532
Erst kürzlich hat sich die Germanistik von der nationalen Rezeption des Epimenides gelöst. Daran anknüpfend rekonstruiert der Aufsatz Goethes pronapoleonische Einstellung anhand von Friedrich Buchholz' Rom und London (1807) und deutet das Festspiel als Auflösung des Widerspruchs zwischen dieser Haltung einerseits und der nach der Niederlage Napoleons notwendigen Anerkennung der neuen Machtverhältnisse andererseits. Goethe lässt die Nation als Faktum gelten, wendet sich aber (wie Epimenides) von ihr ab und
fremden Zeiten
, d.h. der Weltliteratur zu.
Only recently has German Studies freed itself from the national reception of Goethe's Epimenides. The article builds on this by reconstructing Goethe's pro-Napoleonic attitude based on Friedrich Buchholz's Rome and London (1807) and interprets the festival play as a resolution of the contradiction between this attitude on one hand and the necessity of recognizing the new power relations after Napoleon's defeat on the other. Goethe takes the nation as a given fact, but (like Epimenides) turns away from it and towardsunfamiliar times
, i.e. towards world literature. - Goethes Abwendung von der Nation. Des Epimenides Erwachen. Zu Goethes 270. Geburtstag am 28. August 2019. In: Einheit in der Vielfalt? Germanistik zwischen Divergenz und Konvergenz. Asiatische Germanistentagung 2019 in Sapporo. Hrsg. v. Yoshiyuki Muroi. München: Iudicium 2020, S. 479-486 — Tagungsband bei Iudicium (Open Access)
- Weltübersicht durch Weltliteratur. Goethes Rettung der
Pyramide [s]eines Daseyns
. In: Tagungsband derAsiatischen Germanistentagung 2016 in Seoul
. Germanistik in Zeiten des großen Wandels — Tradition, Identität, Orientierung. Hrsg. v. Seong-Kyun Oh, Myung-Won Choi, Hyun-Kyu Jung und Song Chol Park. Bd. 1. Bern: Peter Lang 2022 (=Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A, Bd. 145), S. 257-267 — Tagungsband - Bildersturm, Säkularisation und die Gewalt der Rechtsordnungen. Zu Kleists Heiliger Cäcilie. In: Gewalt und Literatur. Hrsg. v. Yun-Young Choi, Keiko Hamazaki, Swati Acharya und Michael Mandelartz. In: Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive. Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), Bd. 5. Hrsg. v. Laura Auteri u. a. Bern: Peter Lang 2022, S. 405-413 — Tagungsband (Open Access)
- (Mit David Weiß) Einleitung: Religion in Japan. Einführende Darstellung und religionssoziologische Überlegungen zu ihrer Aktualität. In: Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa. Debatten um Polytheismus, Nationalismus und Kolonialismus. Hrsg. v. Michael Mandelartz und David Weiß. Berlin, Heidelberg: Metzler 2024, S. 1-34
Die Krisen der letzten Jahrzehnte haben zu einem intensiven Diskurs über Religion als Medium des gesellschaftlichen Zusammenhalts geführt, wobei der Schwerpunkt auf dem Verhältnis der monotheistischen Religionen untereinander liegt. Gegenüber den weitgespannten Religionssoziologien Max Webers und Émile Durkheims bleibt der Horizont relativ beschränkt. Es gibt jedoch gute Gründe, die polytheistischen Religionen, insbesondere den japanischen Shintō, einzubeziehen, denn nur in Japan gelang die Transformation zu einer demokratischen Industriegesellschaft ohne vorherige Kolonisierung unter Beibehaltung der polytheistischen Tradition. Der japanische Polytheismus begegnet dem westlichen Monotheismus auf Augenhöhe und vermag daher eher als andere festverwurzelte Urteile zu korrigieren. – Einer einführenden Darstellung des Verhältnisses von Religion und Politik in Japan folgt mit Blick auf die japanische Religiosität ein Durchgang durch die Religionssoziologien Max Webers und Émile Durkheims sowie die Religionsanthropologien Walter Burkerts und René Girards. Dabei werden einige ihrer Ergebnisse in Frage gestellt und überraschende Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und Gesellschaft eröffnet.
- Der eine und die vielen Götter. Religionspolitische Diskurse in Japan und Europa um 1800 (und heute). In: Religionspolitik und politische Religion in Japan und Europa. Debatten um Polytheismus, Nationalismus und Kolonialismus. Hrsg. v. Michael Mandelartz und David Weiß. Berlin, Heidelberg: Metzler 2024, S. 63-86
Von der Aufklärung bis zu Jan Assmanns ‚Monotheismusthese‘ wird über die Gewaltaffinität von Mono- bzw. Polytheismus diskutiert. Die Analyse japanischer Mythen und Rituale bestätigt zunächst, dass polytheistische Religionen realitätszugewandter sind als monotheistische, deren transzendente Götter keine konkreten Verhältnisse repräsentieren und insofern den gegensätzlichsten interessegeleiteten Interpretationen und der Gewalt offenstehen. Im 18. Jahrhundert wandte sich allerdings in Japan die ‚nationale Schule‘ vermittels philologischer Rekonstruktion ‚nationaler‘ Texte gegen China wie die deutsche Romantik gegen Frankreich. Dafür musste die lokale Verankerung des Shintō zum Teil aufgehoben werden. Der so entstandene Nationalismus weist trotz seiner polytheistischen Grundlage weitgehende Übereinstimmungen mit dem Grundlagentext des deutschen Nationalismus auf, Fichtes Reden an die deutsche Nation. – Religiöse Gewalt ist politische Gewalt; Religionen, mono- wie polytheistische, werden politisch instrumentalisiert. Das gelingt so weit, wie sie aus ihrer lokalen, eben nicht nationalen Verankerung herausgelöst werden können.
Kleinere Beiträge
Rezensionen und eine Replik
- Friedhelm Decher: Wille zum Leben — Wille zur Macht. Eine Untersuchung zu Schopenhauer und Nietzsche. Würzburg/Amsterdam: Königshausen und Neumann 1984. In: Philosophischer Literaturanzeiger 40 (1987), S. 323-326
- Karl Popper — Philosophie und Wissenschaft. Beiträge zum Popper-Kolloquium. Hrsg. v. Friedrich Wallner. Wien: Braumüller 1985. In: Philosophischer Literaturanzeiger 41 (1988), S. 217-220
- Reinhard Lüth: Drommetenrot und Azurblau. Studien zur Affinität von Erzähltechnik und Phantastik in den Romanen von Leo Perutz und Alexander Lernet-Holenia. Meitingen 1988. In: Quarber Merkur 26 (1988), H. 69, S. 76-78
- Hans-Harald Müller: Leo Perutz. München 1992. In: Arbitrium 1993, H.2, S. 224-226 [PDF]
- Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka. Berlin: Directmedia 1997. CD-Rom (=Digitale Bibliothek, Bd. 1). In: Recherche. 1998
- Matías Martínez: Doppelte Welten. Struktur und Sinn zweideutigen Erzählens. Göttingen 1996. In: Arbitrium 2000, H.1, S. 19-21
- Goethe-Ausgaben auf CD-Rom. Sammelrezension. In: Recherche. Dezember 2005
- Kohlhaas der Zigeuner, Goethes Entelechie. Replik auf Ingo Breuers Rezension [zu Goethe, Kleist] im Goethe-Jahrbuch. In: Kleist-Jahrbuch 2015, S. 226-230. — Breuers Duplik S. 231-234
Beiträge zu Nachschlagewerken
- (Sach- und Personenartikel zu) Wiener Moderne, Hermann Broch, Elias Canetti, Thomas Mann, Leo Perutz. In: Neues Lexikon des Judentums. Hrsg. v. Julius H. Schoeps. Gütersloh: Bertelsmann 1992
- Leo Perutz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVIII. Begr. und hrsg. v. Friedrich Wilhelm Bautz. Fortgef. v. Traugott Bautz. Hamm, Herzberg: Bautz 2001, Sp. 1141-1149.
- (Mit MANABE Masanori) [Kleists Rezeption und Wirkung in] Japan. In: Kleist-Handbuch. Leben — Werk — Wirkung. Hrsg. v. Ingo Breuer. Stuttgart: Metzler 2009, S. 450-453
Tagungsbericht
- Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit. XII. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik, Warszawa, 30. 7. - 7. 8. 2010. Sektion 6: Politische Romantik im 19. und 20. Jahrhundert. In: Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen (2010), S. 405-406
Herausgeberschaft, Redaktion, Organisation
- (Redaktionelle Mitarbeit) Japanische Gesellschaft für Germanistik (Hrsg.): Stimme, Stimmen. Beiträge des Dritten Internationalen Kolloquiums der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Sapporo, 2.-3. Oktober 2004. München: Iudicium 2005 (Neue Beiträge zur Germanistik. Internationale Ausgabe. Bd. 4 (2005), H. 1)
- (Redaktionelle Mitarbeit) Japanische Gesellschaft für Germanistik (Hrsg.): Rituale des Verstehens — Verstehen der Rituale. Beiträge des Vierten Internationalen Kolloquiums der Japanischen Gesellschaft für Germanistik an der Doshisha-Universität, Kyoto, 9. Oktober 2005. München: Iudicium 2006
- Mitglied der Redaktion des Goethe-Jahrbuchs (Japan) (2005-2007)
- Bibliographie Leo Perutz (1991-2007). In: Leo Perutz' Romane. Von der Struktur zur Bedeutung. Hrsg. v. Tom Kindt und Jan Christoph Meister. Tübingen: Niemeyer 2007, S. 177-204 — Die hier verlinkte Online-Version wird gelegentlich aktualisiert.
- (Herausgeberschaft mit HIROSAWA Eriko): Auto-/Biographie. Erzähltes Selbst, erinnerte Bilder. Tokyo: JGG 2010 (Studienreihe der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, 69)
- (Redaktionelle Mitarbeit) Sonderthema: Österreichforschung in Japan. In: Neue Beiträge zur Germanistik 20 (2021), H. 1, S. 7-143
- (Organisation mit TSUJI Tomoki und David Weiß): Workshop
Monotheismus und Polytheismus: Politische Religion in Japan and Europa, 1600-1925
. Meiji-Universität (Tokyo), 15./16. Oktober 2022 - (Mitherausgeber) Gewalt und Literatur. Hrsg. v. Yun-Young Choi, Keiko Hamazaki, Swati Acharya und Michael Mandelartz. In: Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive. Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), Bd. 5. Hrsg. v. Laura Auteri u. a. Bern: Peter Lang 2022, S. 319-459 — Tagungsband (Open Access)
Journalistische Arbeiten
- Zeitungsartikel zu Ausbildungsfragen und zu Japan in der Süddeutschen Zeitung und der taz, ein Beitrag zum Krimi in der jungen Welt
Internet
Online-Essays und Materialsammlungen
- Stichwort
Licht
. Zur enzyklopädischen Geschichte eines Begriffs. August 2005 - Auf dem Rücken von Schildkröten oder: Die Rückkehr der Wissenschaft zum Mythos. Geschichte einer Anekdote. Januar 2006
- Grüne Gläser. Quellentexte zu Kleists sog.
Kantkrise
. Zugleich eine kleine Motivgeschichte grüner Brillen. Februar / März 2012
Homepages
- Recherche. Ausgedehnte, kommentierte Linksammlung zur Literaturrecherche im Internet — historische und aktuelle Nachschlagewerke im Internet — Bibliographien zu Goethe und Leo Perutz (seit März 2005, Vorgängerversionen seit 1996 bzw. 1999)
- Homepage des Seminars für Germanistik der Meiji-Universität, Tokyo (seit Januar 2003)
- Homepage der deutschsprachigen Lektorinnen und Lektoren in Japan (1997-2004). Wird derzeit fortgeführt von Alexander Imig und Ralph Degen.
Vorträge
- Heinrich Heine zu Religion und Philosophie — Bischöfliche Akademie Aachen, 1988
- Goethe und Schiller: Ästhetik der Weimarer Klassik — Bischöfliche Akademie Aachen, Januar 1989
- Franz Biberkopf und die Brüder Moor. Erkenntnisprozesse in Döblins Berlin Alexanderplatz und in Schillers Räubern — Frühjahrstagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Waseda-Universität (Tokyo), 24. Mai 1992
- Selbstreflexion im Gedicht. Zu einigen Motiven in Brechts Buckower Elegien und in Kunerts Warnung vor Spiegeln — Tagung der Koreanischen Brecht-Gesellschaft, Institut für Deutschlandforschung / Seoul National University, 26. September 1994
- Architektur in Goethes Wahlverwandtschaften — Germanistisches Kolloquium in Korea (
Sorak-Symposium
), 25.-28. September 1994 - Antisemitismus, Ostjudentum und die Autoren der Weimarer Republik — DAAD-Kolloquium zur deutsch-jüdischen Kulturgeschichte. Deutsch-Koreanische Gesellschaft Taegu; Goethe-Institut Seoul; Chonnam National University Kwangju, April und Mai 1995
Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache
. Paradies und Sündenfall der Effi Briest — Tagung der Gesellschaft für Germanistik in Nordostjapan, Universität Iwate, 9. November 1996- Bauen, Erhalten, Zerstören. Architektur zwischen Tradition und Erneuerung in Goethes Wahlverwandtschaften — Frühjahrstagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Keio University (Tokyo), 7. Juni 1997
- Goethe's Criticism of Romantic Subjectivity in Die Wahlverwandtschaften. An Interpretation using Architectural Motifs — Iwate University, November 1997
- Die japanische Universitätsreform der 90er Jahre und ihre Auswirkungen auf die Germanistik — Vollversammlung der Lektoren-Vereinigung Korea, Goethe-Institut Seoul, 16. Mai 1999
- Vom Gestein zur Poesie. Zum Verfahren der Steigerung in Goethes Novelle — Asiatische Germanistentagung, Fukuoka/Japan, 23. August 1999
- Die japanische Universitätsreform der 80er und 90er Jahre — Lektoren-Fachseminar des DAAD, Yoshino/Japan, 11. November 1999
- Autonomie der Kunst vs. politische Utopie: Goethes Novelle — 10. Internationaler Germanistenkongreß, Wien 2000: Zeitenwende. Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert. Sektion 16: Interpretation und Interpretationsmethoden. Universität Wien, 15. September 2000
- Kunst als Instrument der Erkenntnis. Zur Poetik des Spätwerks von Leo Perutz — Symposion der Österreichischen Gesellschaft für Literatur: Unruhige Träume — abgründige Konstruktionen. Leo Perutz: Die Dimension des Werkes, die Stationen seiner Wirkung. Botschaft der Tschechischen Republik, Wien, 21. September 2000
- Zeit und Form. Zwei Gedichte von Eduard Mörike — Frühjahrstagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Tokyo University of Foreign Studies, 10. Juni 2001
- Philosophie statt Alltag, Kunst statt Video. Vorschlag zur Wiedereinführung der Kulturwissenschaften in den Deutschunterricht —Lektorenfachseminar des DAAD, Hakone/Japan, 22.-25. November 2001
- Polarität und Steigerung in Goethes Pandora — Germanistentagung der Meiji-Universität, Tokyo, 8. Juli 2002
- Wozu noch Germanistik? Zur Notwendigkeit der Kulturwissenschaften im Zeitalter der Globalisierung — Asiatische Germanistentagung, Peking, 19. August 2002
- Wozu Germanistik in Ostasien? Zur Notwendigkeit einer kulturwissenschaftlichen Wende im Zeitalter der Globalisierung — Workshop Kulturwissenschaft: Arbeitsgebiete für die German Studies. Goethe-Institut Seoul, 7. Dezember 2002
- Vom falschen Umgang mit der Natur. Zu den Abweichungen vom geologischen Idealtypus in Goethes literarischem Spätwerk — Tagung der German Studies Association in New Orleans, Louisiana, 20. September 2003. Überarbeitete Fassung in: Goethe, Kleist
- Beherrschte, vernutzte und schöne Berge. Symbolisches und reales Opfer bei Goethe (zur Harzreise im Winter) — Zweites Internationales Symposium der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Sendai, 19. Oktober 2003
Das Gespenst der diversen Refrangibilität
. Goethe, Newton und die Wissenschaftstheorie — 11. Kongreß der Internationalen Vereinigung für Germanistik. Sektion 16: Wissenschaften und Literatur seit der Renaissance. Paris, 30. August 2005- Die Welt als Wille und Vorhang. Zum Begriff der Seele in Kleists Marionettentheater — Frühjahrstagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Gakushuin-Universität (Tokyo), 4. Juni 2006
- Die Macht der Poesie. Elektrizität in Klingsohrs Märchen — Asiatische Germanistentagung, Seoul National University, 29. August 2006
- Der Zirkel der Geschichte und das
Zergehen in das Absolute
. Kleists Marionettentheater und Fichtes Vorträge im Winter 1804 —Leben und Geschichtlichkeit
, Tagung an der Meiji-Universität, Tokyo, 19. November 2006 - Der
Bezug auf sich selbst
. Literatur als Wissenschaft vom Menschen — Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar, 1. Juni 2007 - Recht, Ökonomie und Mechanik in Kleists Findling — Containment and Subversion. The Work and Person of Heinrich von Kleist. A Conference organized under the auspices of the IGRS and the English Goethe Society. University of London, Institute of Germanic and Romance Studies, 4. Oktober 2007
Das Gespenst der diversen Refrangibilität
. Goethes Kritik an der neuzeitlichen Wissenschaft — Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft Berlin, 15. November 2007- Der Fernsehkrimi als Ritual. Der Staat, die Zuschauer und die Krimiserie
Tatort
— Germanistentagung der Meiji-Universität, Tokyo, 10. Mai 2008 - Tatort Fernsehen. Die Krimiserie Tatort und die Grenzen des Rechts — Asiatische Germanistentagung 2008 in Kanazawa / Japan, 28. August 2008
- Der Ursprung der neuzeitlichen Autobiographie. Luther, A. H. Francke, Goethe — Symposium
Auto-/Biographie. Erzähltes Selbst, erinnerte Bilder
. Frühjahrstagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Meiji-Universität, 30. Mai 2009 - Gegensätzisches Theater. Fichtes Theorie der Geschlechter und Kleists Penthesilea — 12. Kongreß der Internationalen Vereinigung für Germanistik, Sektion 6: Politische Romantik im 19. und 20. Jahrhundert. Universität Warschau, 4. August 2010
- Die Sichtbarkeit der Götter. Zur Erfahrung und Herstellung von Verbindlichkeit im japanisch-europäischen Kontrast — Workshop
Ästhetische Sakralität und ästhetische Sinnkonstitution im japanisch-europäischen Kulturvergleich
, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 9. Juni 2011 - Kleists Penthesilea und die Geschlechtertheorien von der Aufklärung bis zum deutschen Idealismus — Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 10. Juni 2011
- Brille, Fenster, Lid und Augenbinde. Von der Sichtbarkeit zur Unsichtbarkeit als Metapher der Wahrheit bei Kleist — Herbsttagung der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Universität Kanazawa, 15. Oktober 2011
Ich bin, was ich phantasiere
. Zum Stand der Subjektivität bei E.T.A. Hoffmann —Konzepte des Subjekts, Konzepte der Subjektivität: 1800/1900
. Tagung im ZIF der Universität Bielefeld, 30. August 2013- Die Einheit der Person und ihr Preis. Goethes
Theorie
der Autobiographie und Salomon Maimons Lebensgeschichte —Autofiktion. Literarische (De-)Konstruktionen des Selbst
. — 57. Kulturseminar der Japanischen Gesellschaft für Germanistik, Tateshina, 19. März 2015 - Die Rechtskurve. Ereignisse und Debatten in Deutschland, 2015/16 — Germanistentagung der Meiji-Universität, Tokyo, 4. Juni 2016
- Weltliteratur und Weltübersicht oder: Die Einheit der Lebensführung und die Einheit des Ichs. Goethe 1813/1827 — 9. Asiatische Germanistentagung, Seoul, 25. August 2016
- Von der Verwandlung der Literatur in Daten. Zum Verhältnis von analoger und digitaler Literaturwissenschaft — Symposium des SFR-Projekts an der Rikkyo-Universität, Tokyo, 25. Februar 2017
- Die Sichtbarkeit der Götter. Versuch über Religion, Kunst und Gesellschaft im japanisch-europäischen Kontrast — Germanistentagung der Meiji-Universität, Tokyo, 23. Juni 2018
- Die Gewalt des einen und die Gewalt der vielen Götter. Versuch über Religion und Gesellschaft im japanisch-europäischen Kontrast — Internationaler Workshop
Interkulturelle Literatur
, Seoul National University, Seoul, 4. Januar 2019 - Goethes Abwendung von der Nation: Des Epimenides Erwachen (1814). Zu Goethes 270. Geburtstag — 10. Asiatische Germanistentagung, Sapporo, 28. August 2019
- Bildersturm, Säkularisation und die Gewalt der Rechtsordnungen. Zu Kleists Heiliger Cäcilie. — XIV. Kongreß der Internationalen Vereinigung für Germanistik, Sektion A22: Gewalt und Literatur. Universität Palermo (online), 28. Juli 2021
- Religion und Gewalt. Zum japanisch-europäischen Gegensatz von Poly- und Monotheismus (nicht nur) um 1800. — Workshop
Monotheismus und Polytheismus
. Politische Religion in Japan und Europa, 1600-1925. Meiji Universität, 15./16. Oktober 2022 - Der eine und die vielen Götter. Religionspolitische Diskurse in Japan und Europa um 1800 und heute — Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 3. Mai 2023
- Gewalt und Vernunft der Religionen. Religionssoziologie und -anthropologie aus japanischer Perspektive — Germanistentagung der Meiji-Universität, Tokyo, 22. Juni 2024
<http://www.isc.meiji.ac.jp/~mmandel/pub.html>