
1817. Schwarze Kreide, weiß gehöht. 45,0 * 36,8 cm. Stiftung Weimarer Klassik, Museen
Der Weimarer Maler war Sohn des Schriftstellers und Bibliothekars der
Herzogin Anna Amalia, Christian Joseph Jagemann und Bruder der
Schauspielerin und Geliebten Carl Augusts, Caroline Jagemann, deren
Bildnis eine der Musen Christian Friedrich Tiecks im Weißen Saal
des Schlosses trägt. Er gehört zu den von Goethe und Carl
August geförderten Künstlern. Nach Aufenthalten in Wien,
Paris und Rom arbeitete er als Porträtist und Historienmaler. Von
den Goethe-Porträts (Weimar, Ölgemälde im Goethe Museum;
Herzogin Anna Amalia-Bibliothek) ist diese lebensgroße
Kreidezeichnung das bedeutendste. Goethe notierte am 22.8. 1817 in sein
Tagebuch: Bei Hofrat Jagemann, der mein Porträt für
Müller zeichnete
. Johann Christian Ernst Müller stach es
in Kupfer und gab am 17.10. 1817 im Intelligenzblatt Nr. 29 des
Stuttgarter Morgenblatts eine Anzeige auf: Ein wohlgetroffenes Bild
von Goethe, das treu und wahr den großen Dichter darstellt, wie
er gegenwärtig ist, wird seinen Verehrern ein erwünschtes
Geschenk sein. Unser trefflicher Künstler Jagemann hat eine
Zeichnung getreu nach der Natur in diesen Tagen vollendet, die in
Absicht auf geistvolle Auffassung der Physiognomie wie der einzelnen
Züge, und als treue lebendige Darstellung der Natur, nichts zu
wünschen übrig läßt. Diese Zeichnung ist ein
Meisterstück...
Der Stich fand große Verbreitung, wurde
oftmals nachgestochen und diente als Vorlage für zahlreiche
Kopien.
Aus: Goethe und die Kunst, S. 161
<http://www.isc.meiji.ac.jp/~mmandel/recherche/goethe_jagemann.html>
Kontakt, Impressum & Datenschutzerklärung