
1808/09. Öl auf Leinwand, 73 x 64 cm. Tartu, Universitätsbibliothek
Kügelgen schuf diese erste Fassung seiner berühmten und viel
reproduzierten Bildnisse Goethes, den er hoch verehrte, neben anderen
Porträts berühmter Zeitgenossen in Weimar. In Goethes Tag-
und Jahresheften
, 1809, heißt es: Kügelgen der gute,
im Umgang allen so werthe Künstler verweilte mehrere Wochen bei
uns, er malte Wielands Porträt und meins nach der Person, Herders
und Schillers nach der Überlieferung. Mensch und Maler waren eins
in ihm, und daher werden jene Bilder einen doppelten Wert behalten
(WA I/36, S. 50).
Als Würdezeichen seines Amtes trägt Goethe den Stern des
russischen St. Annen-Ordens und das rote Band der französischen
Ehrenlegion. Durch eine kontrastreiche Licht-Schatten-Behandlung und
die bewegte Draperie ist es Kügelgen gelungen, Goethe als Minister
und Dramatiker gleichermaßen darzustellen. Bei den Zeitgenossen
fand es großen Beifall. Über Goethes Aussehen zu dieser Zeit
sind schwärmerische Berichte überliefert, die
Ähnlichkeit des Bildnisses wurde oft betont. Caroline Herder
schreibt, in dem Bild sei eine fast zerschmetternde Kraft, und doch
nicht übertrieben
(an Knebel, 25.1.1809); Knebel über
eine Kopie des Porträts an Goethe (18.10.1810): Dein Bild nach
Kügelgen (...) scheint mir unter allen, die ich kenne, das
ähnlichste und ist ungemein wohlgemacht.
Aus: Goethe und die Kunst, S. 168
<http://www.isc.meiji.ac.jp/~mmandel/recherche/goethe_kuegelgen.html>
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